Nein das wird einfach nichts mit mir und diesem Buch. Es ist ja durchaus unterhaltsam geschrieben und würde sich sicher recht flott lesen wenn ich nicht dauernd die Notizfunktion meines E-Readers missbrauchen würde um 'WTF??' in die Seiten zu schmieren (die bisher noch am ehesten befriedigende Alternative zum gegen-die-Wand werfen, das man mit Readern nur schlecht machen kann).Alice, eine unserer Hauptfiguren ist so dumm, dass es wehtut. Durch ein magisches Puppenhaus kann sie durch die Zeit reisen und landet als Hausmädchen bei der Familie Maybrick (Hey...ich habe Jess Francos Jack The Ripper in verdächtig deutsch aussehenden Nadelwäldern die aber nur 10 Minuten außerhalb Londons lagen morden sehen...mich kann eigentlich nichts mehr überraschen). Als sie wieder zurück in unserer Zeit ist beschließt sie sofort Florence Maybrick zu googeln und stellt fest, dass sie die erste Frau war, die in England zum Tode verurteilt wurde.Let me stop you right there:Sie war nicht die erste.Sie war auch nicht die letzte, das ist also auch kein doofer TippfehlerSie wurde zwar zum Tode verurteilt aber später begnadigt und ist nach 15 Jahren freigelassen worden.Aber abgesehen von diesen Kleinigkeiten ist der Satz vollkommen richtig.Etwas später landet sie dann wieder im späten 19. Jahrhundert und Florence beginnt sich sehr seltsam zu verhalten und Alice wünscht sich jetzt sie hätte auch nachgelesen für welchen Mord Florence eigentlich zum Tode verurteilt worden istNur mal spaßeshalber: Wenn ich 'Florence Maybrick' google ist der erste Treffer, der deutsche Wikipedia-Eintrag von James Maybrick und da steht im ersten Absatz:James Maybrick (* 24. Oktober 1838; † 11. Mai 1889) war ein aus Liverpool stammender Baumwollhändler. Nach seinem Tod wurde seine Frau Florence Maybrick in einem aufsehenerregenden Prozess verurteilt, da sie angeklagt wurde, ihn vergiftet zu haben.Damit weiß ich also noch gar nicht wie das Urteil gelautet hat und trotzdem schon wen sie umgebracht hat/haben soll.Treffer zwei wäre Flories eigener Wiki-Eintrag, den gibts allerdings nur auf Englisch:Florence Elizabeth Maybrick (3 September 1862 – 23 October 1941) was an American woman convicted in Great Britain of murdering her considerably older husband, James Maybrick.Wieder: nichts über das Urteil aber der Name des Opfers wird genannt. Wie selektiv muss man bitte suchen um nur auf den Namen Florence Maybrick und das Todesurteil zu stoßen aber nicht auf James? (Und später wird dann auch definitiv klar, dass sie glaubt Florence würde hingerichtet werden). Das Buch spielt 2011, ich bezweifle, dass sich seitdem an den Suchergebnissen/Wiki so viel geändert hat.Aber Aoife...es ist doch nur Fiktion. Suspend your disbelief! Entspann dich und genieß das Buch!Würde ich ja gerne...nein ehrlich, meine Momentanen Reviews machen vielleicht nicht den Eindruck aber ich lese gerne und bin im großen und ganzen auch bereit so manches zu verzeihen und ich würde tatsächlich viel lieber mal wieder ein paar langweilige Reviews schreiben in denen ich mich nur darüber auslasse wie toll doch alles war und nicht nur Sarkasmus-gefüllte Gif-reiche Ein-Stern-Verrisse. Aber zum einen gibt es eine Grenze wie weit ich Dinge mit 'Es ist doch nur ein Buch, es muss nicht alles 100%ig stimmen' entschuldigen kann. Wie die CSU hätte ich doch auch gerne 50+X. Und ein Charakter, der nicht mal in der Lage ist eine Suchmaschine zu bedienen und die Ergebnisse auszuwerten ist von den Prozentwerten eher noch weit hinter der bayrischen SPD und das will was heißen.Das war zum einen. Zum anderen: Der Autor bezieht sich auf [b:The Diary of Jack the Ripper: The Discovery, the Investigation, the Authentication, the Debate|929814|The Diary of Jack the Ripper The Discovery, the Investigation, the Authentication, the Debate|Shirley Harrison|http://d.gr-assets.com/books/1179544402s/929814.jpg|914807], in dem überhaupt erst James Maybrick als Ripper-Verdächtigen ins Spiel gebracht wurde. Mich hat das Buch wenig überzeugt aber das hätte mich nicht weiter gestört (ehrlich...ich mag ja auch From Hell). Wo The Diary of Jack the Ripper aber recht gute Überzeugungsarbeit leistet ist im Fall von Florence. Nach dem Lesen war ich sehr überzeigt davon, dass sie ihren Mann nicht umgebracht hat sondern der an seiner eigenen Sucht zu Grunde ging. Bisher, zugegebenermaßen nur flüchtiges, Studium anderer Quellen hat mich in dieser Ansicht noch weiter bestärkt. Trotzdem ist in Grüße von Jack Florence die Karrikatur der rachsüchtigen und eifersüchtigen Ehefrau, die ihren Mann umbringen möchte weil er es mit anderen treibt. (Sie weiß sogar, dass er Jack the Ripper ist und besitzt Beweise...und ich bezweifle ernsthaft, dass irgendwann in der zweiten Hälfte dieses Machwerks eine Erklärung geliefert wird die mir zufridenstellend klarmacht warum sie damit nicht zur Polizei ist oder zumindest während des Prozesses damit rausgerückt ist).Deswegen funktioniert einfach das ganze Buch für mich nicht und ich sehe keinen Grund warum ich mich noch durch die zweite Hälfte quälen und noch mehr 'WTF?'s an den Rand malen sollte.