Das Buch hat alles was ein Heimatroman braucht: Eine Heldin die Kunigund Binsensteiner heißt und die nach übereinstimmender Meinung "Noch nie einen bösen Gedanken" gehabt haben konnte, eine Schwester die (wahrscheinlich weil noch nicht im heiratsfähigen Alter) nicht mal einen weiblichen Artikel bekommt und nur 'das Gretl' genannt wird, noch mehr Geschwister, die absolut keinen Einfluss auf die Handlung haben, teilweise nicht mal Namen bekommen aber wohl zwecks Authentizität nötig waren (es war ja Bayern in den 50ern und da hatte man nicht so viel zu tun), unbeabsichtigte inzestuöse und lesbische Vibes denn Kunigunde ist so schön (wie die Muttergottes), dass weder ihr Vater noch ihre romantische Rivalin das ignorieren können und natürlich rekordverdächtige Liebe auf den ersten Blick (wirklich rekordverdächtig...vom ersten Treffen bis zum Heiratsantrag vergehen nur ein paar Stunden).
Mei is des schee.
Wirklich irgendwie, besonders wenn Christian Tramnitz das ganze im schönsten bayrisch liest. Dabei liest er zwar mit viel Gefühl und auch einer Portion Humor aber macht das ganze nie zu einer überzogenen Parodie. Die würde auch nicht das ganze Hörbuch über (immerhin fast drei Stunden) funktionieren sondern wahrscheinlich recht bald anfangen zu nerven.