Die vier bösen Worte: Es war ganz nett.Wirklich. Nachdem ich Freudenbergers Kurzgeschichte in Tatort Franken gelesen hatte, habe ich viel schlimmeres erwartet.Also von Anfang an:Peter Freudenberger arbeitet hauptberuflich in der Lokalredaktion vom Main Echo. Sehr beliebt ist seine wöchentliche Kolumne 'Aschaffenburger Streifzüge' in der er humorvoll über lokale Themen berichtet. Paul Stiller, die Hauptfigur dieses Buches, arbeitet in der Lokalredaktion der namenlos bleibenden Aschaffenburger Zeitung und wird an einer Stelle darauf angesprochen, 'dass er doch der ist der jeden Samstag diese lustigen Glossen schreibt'.Nachtigall ick hör dir trapsen (oder wie man heute wohl eher sagen würde: I see whut you did there).Irgendwie verzeiht man das aber sogar, auch weil man merkt, dass man nicht alles so unbedingt todernst nehmen sollte. Es gibt viele humorvolle Anspielungen auf Aschaffenburg und Aschaffenburger Eigenheiten die mich auch wirklich zum grinsen gebracht haben.Bei den Figuren hat das leider weniger funktioniert, ein paar davon sollen wohl auch komisch sein (Stilers französische Nachbarin) aber größtenteils konnte ich da nur sehr müde lächeln. Überhaupt sind die Figuren das Problem. Mit Ausnahme von Stiller wirken sie alle recht farblos. Gut, Freudenberger vermeidet zumindest tief in die Klischeekiste zu greifen (und ich hasse es, dass ich fast Jubeltänze aufführen möchte, weil in einem Lokalkrimi ein schwuler Charakter vorkommt, der nicht der Typ Hollywood-'Daaaaaarling' ist aber es ist tatsächlich das erste mal, dass ich sowas erlebe, Peters sexuelle Orientierung wird mal nebenbei erwähnt, er und Stiller sind beste Freunde und bei ihren Gegenseitigen Neckereien kommt auch das mal zur Sprache aber es wird nie bösartig) aber es bleibt auch keiner davon wirklich im Gedächtnis. Ich bin vor ein paar Stunden fertig geworden und hab schon Probleme mich an die meisten Namen zu erinnern.