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Aoife

Witty Little Knitter

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Review: Die rote Erzherzogin

Die rote Erzherzogin - Friedrich Weissensteiner

Das ist ein 'Einerseits...andererseits'-Buch.

Einerseits gibt sich der Autor wirklich alle Mühe aus den wenigen zur Verfügung stehenden Quellen das beste zu machen. Elisabeth hat keine Tagebücher oder ähnliche persönliche Aufzeichnungen hinterlassen (zumindest keine die dem Autor zum Zeitpunkt des Schreibens zugänglich waren) also musste er sich fast ausschließlich auf Berichte aus zweiter Hand, Zeitungsberichte etc. verlassen. Nach denen hat er aber gründlich recherchiert und zitiert ausführlich (manchmal fast ein bisschen zu ausführlich...die genaue Speisenabfolge bei Elisabeths Hochzeit und Auflistungen ihrer Geldaufgaben auf den Heller genau hätte man für Interessierte auch in den Anhang packen können) und es gelingt ihm größtenteils auch die Dinge wertfrei wiederzugeben ohne Versuche Elisabeth besser oder schlechter aussehen zu lassen als sie war. Das Buch lässt Fragen offen, besonders im Bezug auf das Verhältnis zu ihren Kindern, aber die sind größtenteils auf die schon erwähnten mangelnden Quellen zurückzuführen.

Andererseits...muss man vielleicht für eine Biographie nicht unbedingt die schönste Prosa schreiben können aber schreiben können sollte man schon und gelegentlich liest sich das ganze doch ein wenig holprig, besonders weil der Autor darauf besteht die Personen immer entweder mit vollem Namen zu nennen (was etwas ermüdend werden kann wenn das Subjekt der Biographie Elisabeth Marie von Windisch-Graetz heißt) oder mit Umschreibungen wie 'Die Lieblingsenkelin des Kaisers', 'Die junge Fürstin/Prinzessin/Erzherzogin' und später dann auch die Titelgebende 'Die rote Erzherzogin' um sich wirft. Darauf hätte man verzichten können.

 

Es ist um einiges besser als 'Es gibt kaum Bücher zu diesem Thema man muss halt nehmen was man kriegen kann' aber es könnte sicher besser sein.

Ich werde auf jeden Fall nach 'Kaiseradler und Rote Nelke' Ausschau halten. Der Autorin standen wohl einige private Aufzeichnungen Elisabeths zur Verfügung und mit etwas Glück muss ich darin kein einiziges mal 'Die Lieblingsenkelin des Kaisers' lesen.