Für lange Zeit war ich bereit zumindest für die Krimihandlung an sich fünf Sterne zu geben. Die war nämlich wirklich packend und voller falscher Fährten und überraschender Wendungen und die meiste Zeit hatte ich wirklich keine Ahnung wohin das alles führen soll. Leider hat das Ende nicht gehalten was der Anfang versprochen hat. Die Handlung verliert sich zu sehr in Klischees die man schon unzählige Male in Krimis und Thrillern gelesen hat (und die eigentlich nie überzeugt haben). Die philosophischen Anwandlungen Winters sind auch manchmal etwas überzogen und überflüssig (er denkt tatsächlich ausführlich darüber nach, dass ein Mordopfer so aussieht als wäre es von seinem Tod überrascht worden...) Dazu kommt das alles etwas zu schnell geht und verwirrt, so das das Gefühl bleibt, dass am Ende nicht alle Fragen geklärt worden sind (möglicherweise ist hier das Hörbuch nur unglücklich gekürzt).
Zusätzlich drängt sich das Privatleben der Figuren, besonders Winter, ein wenig zu sehr in den Vordergrund. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht die ganze Reihe gelesen habe und mir Winter & Co deswegen nicht so nahe sind wie manch andere Serienfigur aber das Private hat mich größtenteils recht wenig gekümmert und die ausführlichen Beschreibungen davon haben gelangweilt.
Boris Aljinovic ist trotz alldem ein wunderbarer Vorleser für das Hörbuch, wie schon bei den vorherigen Eric Winter-Romanen.