„Überfrachtet“ beschreibt das Buch wohl am ehesten. Gleich zu Beginn wird die Leiche gefunden aber anstatt darauf gleich die Ermittlungen folgen zu lassen wird erst einmal die Lebensgeschichte mehrerer Personen erzählt: die ermittelnden Polizisten, eine Journalistin die darüber berichtet und mehrere Personen die das Opfer gekannt haben. Nur wenig davon ist relevant für den Fall, vieles hätte komplett weggelassen oder zumindest wesentlich kürzer dargestellt werden können.
Unglücklicherweise ist nicht nur in den ersten Kapiteln der Fall. Jedes mal wenn man als Leser dachte jetzt würde die Ermittlungsarbeit wirklich beginnen wird der Fluss wieder unterbrochen und man erfährt mehr nicht wirklich Fall-relevantes aus dem Leben der Figuren oder wird mit Rückblenden zu Ereignissen die teilweise Jahrzehnte zurückliegen beglückt.
Da der Fall nur stückchenweise und mit ständigen Unterbrechungen präsentiert wird, fällt es schwer wirklich mitzufiebern. Genauso verhindert die Erzählweise aber auch, dass man mit den Charakteren wirklich mitfühlen kann. Zwar erfährt man viel über ihre Vergangenheit aber man sieht sie nur selten handeln. Man bekommt erzählt wie sie sich führen, sieht aber kaum welche Auswirkungen es auf sie hat.
Das alles ist schade, denn das Buch hat durchaus Potential. Wenn dem Fall mehr, und den Nebenfiguren weniger Seiten gewidmet worden wären, hätte es um einiges interessanter sein können.